DARK SKY: Mal quirlig verdreht, dann wieder labeltypisch bratzig.
Das Londoner Trio Dark Sky dürfte dem geneigten Bass-Liebhaber durch diverse schicke Singles auf Labels wie Black Acre, Pictures Music, Blunted Robots und 50 Weapons aufgefallen sein. Innerhalb von nur zwei Jahren haben es die drei Jungs durch kontinuierliche Releases höchster Qualität, eine Reihe von Remixen und ausgezeichnete Reviews geschafft, sich in der breiten Elektronikszene einen sehr guten Ruf aufzubauen. Ihre vielseitigen Produktionen reichen von UK Garage, House und Jungle bis zu Disco. Spätestens mit ihrer letztjährigen „Radius EP“ auf dem Modeselektor-Label sind sie im Gespräch. Hier traf dunkler Poststep auf große Harmonien und neotranciger Glöckchen-Techno auf Dub, mal quirlig verdreht, dann wieder labeltypisch bratzig. Als Vorgeschmack auf ihre neue EP hat die Crew kürzlich den ziemlich fantastischen Closer „Totem“ auf Soundcloud hochgeladen. Mit dem Mut, die Grenzen des Bekannten zu durchbrechen und einem vollgepackten Auftrittsprogramm stationieren Dark Sky auf ihrer Tour zur aktuellen „Black Rainbows EP“ heute bei uns im Gretchen, um uns mit ihren Hybriden aus Bassmusik, UK Rave und 2Step zu begeistern.
Aus Bristol kommt Liam McLean aka Joker, der bereits mit jungen 16 Jahren im Dubstep-Sektor mitmischte, bis er im Jahre 2007 auf DJ Pitch’s Label Earwax seine „Kapsize EP“ veröffentlichte. Nach weiteren Releases auf renommierten Labels wie Tectonic und Hyperdub erschien im Herbst 2011 auf dem britischen Indie-Plattenlabel 4AD sein Debütalbum „The Vision“, auf dem Joker mit Digi-Streichern, Computerspiel-Sounds und G-Funk-Beats an der Schraube der Aktualität dreht. Die neuen Produktionen schreien mit Großraumdisco-Hooklines und R’n’B-Chören oft laut und deutlich nach Charts und Radio, da dürfen Hardcore-bewährte Tracks wie etwa „Tron“ natürlich nicht fehlen. Seine Sets genießen vor allem in seinem Heimatland wachsende Popularität, und wie Berlin dazu feiert, sehen und fühlen wir heute Abend. Mit seinem vielzitierten „Purple Sound“ schlägt Joker wie kein zweiter die Brücke von Dubstep hin zu Hip Hop, Funk, Soul und R’n’B, worauf sich wohl Straßenjungs als auch Club-Chicas gleichsam einigen können.
Dark Sky (50Weapons/Ninja Tune/UK)
Joker (4AD/UK)
Mr. Boogie (Sin City/Rottun/Dubsaw/D)
Robotic (Paradise Lost/Tsunami Audio/D)